Unsere Greenweek-Spende für die Umwelt - wir wünschen uns saubere Meere!
Wir haben Dir angekündigt, im Zuge der Tattoosafe Greenweek einer Umweltorganisation Geld zu spenden. Das haben wir nun getan - 1.500 Euro gehen an everwave aus Aachen. In diesem Blog stellen wir Dir kurz vor, was unsere Ozeane für Probleme haben, wer everwave ist und welche beeindruckenden Projekte bereits umgesetzt wurden. Du findest weitere Infos auf everwave.de.
Das Problem: Jede Minute landet eine LKW-Ladung Müll in unseren Ozeanen.
Jedes Jahr landen mehr als 11 Millionen Tonnen Plastik in den Meeren. Das hat nicht nur verheerende Auswirkungen auf das Leben unter Wasser, sondern auf die gesamte Umwelt, die Wirtschaft und letztendlich auf uns alle. Wir Menschen haben das Problem geschaffen. Durch unsere Verhaltensweisen und unseren Konsum nehmen wir pro Jahr mehrere zehntausend Plastik-Partikel auf, u.a. über unsere Ernährung, unsere Kleidung und unsere Hygiene. Das wiederum kann Auswirkungen auf unser Leben haben.
Unsere Ozeane sind durch nahezu unsichtbare Müllberge kontaminiert. Dieser Plastikmüll bedroht die Artenvielfalt und das Leben sämtlicher Meeresbewohner*innen. Die Nahrungsnetze und Lebensräume der Tiere werden massiv gestört. Bis heute ist nicht immer klar, woher Plastik-Partikel überhaupt kommen, die wir im Meer verzeichnen. Lange Zeit dachten Forscher*innen, es handele sich um Fragmente größerer Plastikgegenstände, die auf See abgebrochen waren. Die Realität ist jedoch komplexer und die Auswirkungen auf die Umwelt wohl deutlich stärker als es auf den ersten Blick scheint.
Schon in den 70er Jahren wurde Mikroplastik als bekannter Schadstoff durch mehrere Studien nachgewiesen. Damals wurden große Mengen synthetischer Fasern und Kunststofffragmente im Nordatlantik gefunden. Umso erstaunlicher ist es, dass bis heute nicht immer klar ist, woher diese Partikel überhaupt kommen.
Flüsse – Globale Müll Highways
Jüngere Forschungsergebnisse zeigen, dass Flüsse der Haupttransportweg für sämtliche Verschmutzungen in unseren Meeren sind. In vielen europäischen Flüssen wurde zum Beispiel nachgewiesen, dass sie mit Mikroplastik kontaminiert sind.
Im Delta des Ebro, einem der größten Flüsse der Iberischen Halbinsel, ergab eine Studie, dass der Fluss jedes Jahr 2,2 Milliarden Mikroplastikstücke ins Mittelmeer pumpt – und das ist europäischer Durchschnitt! Es gibt auch extremere Fälle in der Nähe dicht besiedelter Gebiete, wie dem Pearl River Delta in der Nähe von Guangzhou in China. Dort berichteten Forscher*innen über Konzentrationen zwischen 379 und 7.924 Stück pro Kubikmeter Oberflächenwasser. Zum Vergleich: In der französischen Seine wurden vor sechs Jahren 3 bis 108 Partikel pro Kubikmeter gemeldet.
Sprechen wir von Müll im Meer, dann sind damit so ziemlich alle langlebigen, gefertigten oder verarbeiteten beständigen Materialien, die durch den Menschen in die Meeresumwelt geleitet werden gemeint. Einschließlich der Transportwege über Flüsse, Kanäle, Wind und Luft. Dabei spielt neben Gummi, Metall, Glas, Holz oder Papier kein Material eine so eklatante Rolle, wie Kunststoffe – mit einem Anteil von über 75 Prozent. Symptomatisch für unsere heutige Wegwerfgesellschaft lassen sich Kunststoffe leicht und schnell industriell produzieren, verarbeiten und werden oft billig oder gar kostenlos abgegeben. 4,8 bis 12,7 Millionen Tonnen Müll pro Jahr finden ihren Weg in unsere Ozeane. Umgerechnet: Eine Lastwagenladung pro Minute!
Wie kann das sein?
- unzureichendes Abfallmanagement, z.B. im südostasiatischen Raum sowie in Schwellen- und Entwicklungsländern
- geringe Verwertungsquoten insbesondere in Ländern ohne Deponierungsverbot (auch in vielen europäischen Mitgliedsstaaten)
- hohe Produktionsraten und intensiver Plastikkonsum
- fehlende Produzentenverantwortung in verschiedenen Ländern
- fehlende Umweltbildung, mangelndes Bewusstsein für Folgen von achtloser Abfallentsorgung
- kurzer Lebenszyklus vieler Produkte & Langlebigkeit von Kunststoffmaterial
- unsichtbare Müllberge
- Es kann Jahrhunderte dauern bis das Kunststoffmaterial durch physikalische, chemische und biologische Prozesse in den Meeren zerkleinert wird. Zudem sorgen Wind, Wellen und Strömungen dafür, dass Müll über weite Wege transportiert und verbreitet werden kann. Rund 30 Prozent dieses Mülls treibt an der Wasseroberfläche oder wird an Küsten gespült. Das heißt bis zu 70 Prozent befinden sich im Wasser oder auf dem Meeresboden.
- Neben Asiens Küsten und dem Mittelmeer (auch „Plastic Soup“ genannt) gibt es weltweit fünf weitere Zonen, in denen sich der Großteil des meist schon zerriebenen Kunststoffmülls in Müllstrudeln sammelt. Zwei im Pazifik, zwei im Atlantik und einer im Indischen Ozean. Der bislang größte bekannte Plastik-Müllstrudel ist der „Great Pacific Garbage Patch“ (GPGP), welcher in etwa 4,5mal so groß wie Deutschland ist.
Wer ist everwave?
everwave will dieses Problem lösen und setzt sich aus diesem Grund für das Schließen des Plastikkreislaufs ein. Im Fokus: Müllsammeln - Recycling - Umweltbildung.
Es sind Wissenschaftler*innen, Ingenieure*Ingenierinnen, Architekten*Architektinnen und Meeresliebhaber*innen, die teils Vollzeit und teils ehrenamtlich in Aachen an der Konzeption und Umsetzung von Projekten arbeiten, um Müll aus unseren Ozeanen zu sammeln. Mit viel Engagement und Herzblut!
Auf weltweiten Cleanup Missions sammelt everwave Tonnen von Müll mit der innovativen Flussplattform HiveX und dem effizienten Müllsammelboot CollectiX. Beide Technologien verhindern, dass Abfälle in Ozeane gelangen. Ein Forschungsteam arbeitet daran, dass der gesammelte Müll durch umweltfreundliche Verfahren verwertet wird. Dafür wird versucht, bei den Einsätzen mit lokalen Recycling-Unternehmen zu kooperieren, die das Material sortieren, waschen und schreddern. So soll es zukünftig in den Kreislauf zurück gelangen. Ein Bildungsteam sensibilisiert zudem die Öffentlichkeit für die Plastik-Herausforderung und entwickelt wertvolle Materialien für die Umwelterziehung an Schulen.
HiveX ist ein innovatives stationäres Plattformsystem. Es leitet Plastikmüll mit einer passiven internen Architektur unter Verwendung der Strömungen des Flusses um und speichert ihn sicher. Dank des modularen Aufbaus kann die Plattform in verschiedenen Flüssen der Welt mit hoher Effizienz eingesetzt werden. HiveX ist äußerst vielseitig und eine Low-Tech- (Gegenteil von High-Tech, bedeutet das bewusste Verzichten von teurer komplizierter Technik und die Nutzung einfacher Wirkprinzipen), aber auch sehr robuste Lösung, die in den meisten Flüssen, zum Beispiel in Südostasien oder in Afrika südlich der Sahara eingesetzt werden kann – auch im Zusammenspiel mit den CollectiX-Müllsammelbooten. Kurz gesagt: Das stationäre System kann Flussabfälle kontinuierlich, energieeffizient und umweltfreundlich einsammeln.
Die Müllsammelboote CollectiX haben keine geringere Aufgabe, als die Gewässer der Erde von Plastik und Müllmassen zu befreien. Lebewesen und Pflanzen werden durch den Müll in Mitleidenschaft gezogen und CollectiX setzt genau dort an und bekämpft aktiv die Wasserverunreinigung. Mit ca. 20 Tonnen Müllsammlung pro Tag kann sich die Arbeitskraft eines einzelnen Bootes sehen lassen. Eine Drohne unterstützt jedes Müllsammelboot und identifiziert Müll-Hotspots, während die Boote selbst mit Sensoren ausgestattet sind, die dank Künstlicher Intelligenz den Müll smart analysieren können. So sammelt everwave nicht nur Müll, sondern auch detaillierte Daten zur Zusammensetzung.
Text- und Fotoquelle: everwave
Tattoosafe sagt Danke für den bemerkenswerten Einsatz!
@everwave: Ihr macht einen tollen Job und helft der Umwelt gegen die vehementen Müllmassen Fuß zu fassen.
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